Gastronomie während der Gründungsphase finanzieren: Bank, Crowdfunding oder Investor?

Gastronomie während der Gründungsphase finanzieren: Bank, Crowdfunding oder Investor?

Die Finanzierung einer Gastronomie ist eine der größten Herausforderungen für Gründer:innen. Ob durch Bankkredite, Crowdfunding oder die Unterstützung von Investoren – jede Finanzierungsform hat ihre Vor- und Nachteile. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Optionen, um die richtige Entscheidung für Ihre Gastronomie zu treffen.

Bankfinanzierung

Bankkredite sind eine klassische Form der Unternehmensfinanzierung, auch für Gastronomiebetriebe. Dabei bieten Banken und Sparkassen neben klassischen Darlehen auch Förderkredite an, beispielsweise von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Diese Förderkredite zeichnen sich durch günstigere Konditionen aus und sind speziell für Gründer:innen und junge Unternehmen interessant. Ein Beispiel ist der ERP-Gründerkredit – StartGeld der KfW, der bis zu 125.000 Euro für Investitionen und Betriebsmittel bereitstellt, mit Laufzeiten bis zu 10 Jahren und oftmals ohne Eigenkapitalanforderung. Die Beantragung erfolgt über die Hausbank.

Moderne Gastronomie mit glücklichen Gästen

Crowdfunding

Crowdfunding ist eine moderne Finanzierungsform, die sich besonders für Gastronomieprojekte eignet, die eine breite Öffentlichkeit ansprechen können. Hierbei wird von vielen einzelnen Personen Kapital eingesammelt, oft gegen kleine Gegenleistungen, die das Projekt für Unterstützer attraktiv machen. Die Mindestkapitalmenge wird vor Kampagnenstart festgelegt. Crowdfunding kann besonders helfen, eine engagierte Community rund um das Gastronomieangebot aufzubauen und so neben Kapital auch Marketingeffekte erzielen. Es gibt zwei wesentliche Varianten:

  • Private Fundraise: Hier können bis zu 149 Investor:innen aus dem direkten Netzwerk (Familie, Freunde, Business Angels) ohne große regulatorische Hürden angesprochen werden. Die Kapitalaufnahme ist flexibel, und Unternehmer:innen können Angebote individuell an Interessenten richten.
  • Public Fundraise: Wenn mehr als 149 Investor:innen erreicht werden sollen, wird die Kampagne öffentlich beworben. Investitionen sind dann bereits ab kleinen Beträgen möglich, was eine breite Beteiligung erlaubt. Dies stärkt zusätzlich die Community und das Kundenengagement.

Investoren und Business Angels

Neben Banken und Crowdfunding können auch Business Angels oder private Investoren die Gastronomie finanzieren. Diese bringen neben Kapital oft auch Know-how und Netzwerke mit. Investoren sind vor allem bei größeren Finanzierungssummen und Wachstumsprojekten interessant. Sie erwarten in der Regel eine Beteiligung am Unternehmen und Mitspracherechte. Die Suche nach passenden Investoren erfordert eine gute Vorbereitung, ein überzeugendes Geschäftsmodell und klare Finanzpläne.

Staatliche Förderungen

Ergänzend zu den oben genannten Finanzierungswegen gibt es auch staatliche Förderprogramme, die Gründer:innen und junge Gastronomiebetriebe finanziell unterstützen. Diese werden meist über die Hausbanken vermittelt und umfassen Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder andere Fördermittel. Die KfW bietet beispielsweise spezielle Programme für Existenzgründer an, die auch ohne Eigenkapital zugänglich sind.

Zusammenfassung

Finanzierungsart Vorteile Besonderheiten
Bankkredit Bewährte Form, oft mit Förderkrediten (z.B. KfW) Kreditwürdigkeitsprüfung, oft Sicherheiten nötig
Crowdfunding Breite Kapitalbasis, Marketingeffekt, Community-Building Private vs. Public Fundraise, flexible Beiträge
Investoren / Business Angels Kapital plus Know-how und Netzwerk Beteiligung am Unternehmen, Mitspracherechte
Staatliche Förderungen Günstige Konditionen, Zuschüsse Antrag über Hausbank, vielfältige Programme

Für eine Gastronomiegründung empfiehlt sich oft eine Kombination mehrerer Finanzierungswege, um die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen optimal zu adressieren. Jetzt kostenlose Erstberatung sichern